72h-Aktion … ein Name der bei allen Beteiligten immer viele Gefühle hervorruft. Auf der einen Seite Arbeit ohne erkennbares Ende, Ermüdung, Schlaflosigkeit und nicht zu unterschätzen: die Muskelkater. Aber auf der anderen Seite Spaß, Gemeinschaft, seine Grenzen sprengen und das Wissen etwas zu tun, dass allen hilft. Eines ist auf jeden Fall sicher: Man vergisst eine 72h-Aktion nie wieder und erinnert sich mit Freuden daran zurück (sobald der Muskelkater vorbei ist).
Aber vielleicht beginnen wir am Anfang. Es geht bei der Aktion darum ein gemeinnütziges Projekt innerhalb von 72 Stunden (also einem Wochenende) zu realisieren. Die Aktion ist bundesweit, sodass tausende in Deutschland gleichzeitig gemeinnützig arbeiten. Dabei erhält man seine Aufgabenstellung bei einem gemeinsamen Treffen (für uns beim BDKJ im Kino in Darmstadt) am Donnerstag Abend und versucht diese zu planen, benötigte Spenden zu sammeln und sie umzusetzen bevor die Uhr 17:00 am Sonntag schlägt (ich nehme mal vorweg, wir haben es natürlich geschafft ;)). Neben den vorigen vier Aktionen (Schuldorf Biotop, Außengelände des ev. Kindergartens, Renovierung eines Schulhofs, Gestaltung des Außengeländes einer Flüchtlingsunterkunft, eine Aktion alle 4 Jahre und damit jede bisher stattgefundene) reihte sich diesmal die Renovierung des Wanderwegs bei den Märchenteichen ein.
Traditionell obliegt die Anleitung der Aktion den Pfadfindern des Stammes, also diesmal der Gruppe Wolf. Gekonnt wurde so bereits am Donnerstag das Gelände von diesen begutachtet und die ersten Bauschritte geplant. Es galt unter anderem eine Betontreppe rauszureißen, den Weg an einigen stellen auszubessern und zu erweitern, sowie einen begehbaren Damm zu bauen. Da das Gelände nicht befahrbar war musste das Material hierfür per Schubkarre gebracht werden. Ich wage zu behaupten, dass das Projekt aus uns allen kleine Baustellenleiter und auch etwas menschliche Lastwagen gemacht hat.
Aber man kann nicht über die Strapazen auf der Baustelle reden ohne das zweite Team zu erwähnen, welches unermüdlich wichtige Spenden eingeholt und die Kommunikation aufrechterhalten hat. Hierzu haben diese in einer Scheune in Seeheim Stellung bezogen, die uns Gleichzeitig als Headquarter gedient hat. Was wären motivierte Pfadfinder ohne Essensspenden die uns motiviert halten? Was 72 Stunden tun ohne Material? Man merkt, nur durch die Zusammenarbeit beider Teams war es uns möglich das Projekt umzusetzen.
Das wurde vor allem wichtig als uns klar wurde, dass, zusätzlich zu der vielen Arbeit, der Himmel beschlossen hatte uns mit viel Regen an genau diesem Wochenende zu segnen. Ein Platz zum Aufwärmen und regelmäßige Stärkungen wurden damit sehr wichtig und ich habe mich selten so über meine Gummistiefel gefreut (und ich vermute viele Eltern über Waschmaschinen).
Aber zum Erfolg: Wir haben es so geschafft den Weg aus- und eine Drainage einzubauen (zuvor wurde der Abschnitt liebevoll ‚Puddingpfad‘ genannt, da er etwas wackelte), die Treppe rauszureißen (und manche Leute haben damit mehr als nur bewiesen, dass sie genauso stark wie schweres Gerät sind) und durch einen Schotterpfad zu ersetzen. Weiterhin muss man nun keine wasserfesten Schuhe mehr dabei haben um am ersten Teich vorbeizugehen, sowie keine akrobatische Einlage mehr einstudiert haben über den Bachlauf zu kommen (jeder professionelle Staudamm Architekt wäre stolz auf uns). Zuletzt ist der Pfad natürlich allgemein einfach viel schöner nun. Auf das Ergebnis kann man nach 72 verregneten und harten Stunden wirklich Stolz sein!
Bevor ich diesen Beitrag hier beende darf ich natürlich eine Sache nicht vergessen: Ein riesiges Dankeschön! An alle die Anwesend waren, zuvor oder danach mitgewirkt haben, vorbeigekommen sind, gespendet haben, gewaschen haben oder einfach nur an uns gedacht haben: Danke!
Gut Pfad!
Bilder