Stamm „Ulrich von Münzenberg“
Unser Stamm wurde 1987 gegründet und nach dem Erbauer der Tannenburg bei Seeheim-Jugenheim, Ulrich von Münzenberg, benannt, um die Verbundenheit zur Gemeinde zu symbolisieren. Seeheim-Jugenheim liegt an der Bergstraße ca. 50 km südlich von Frankfurt am Main.
Leben in den Stamm bringen derzeit unsere drei Vorstandsmitglieder, eine große Leiter-runde und viele Kinder, vom Wölfling bis zum Rover, nicht zu vergessen unsere Ehemaligen, auf deren Hilfe wir jederzeit zählen können. Wir gehören der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) an und sind daher Mitglied im Weltpfadfinderver-band (WOSM). Zu unseren Aktionen gehören drei Stammes-fahrten, eine im Frühjahr, eine im Sommer und eine in der Adventszeit. Daneben gibt es jede Menge Fahrten der einzelnen Gruppen zu Bezirkszeltlagern, internationalen Zeltlagern oder Hikes. Auch unsere Leiterrunde ist aktiv und fährt auf Leiterfahrten zur Ausbildung und um Spaß zu haben.
In unserer Kommunal- und Pfarrgemeinde präsentieren wir uns mit einer Nikolausaktion, Müllsammelaktionen, Mithilfe bei der Kerb sowie verschiedenen anderen Aktionen.
Entstehung der Pfadfinder
Sir Robert Baden-Powell ist der Begründer der Pfadfinderbewegung. Am Anfang seiner Armeezeit schrieb er für Soldaten ein Buch über Fährtenlesen, Anschleichen und Leben im Freien. Er nannte sein Buch „Aids for scouting“ (Hilfen für Scouting). In Südafrika, während des Burenkrieges, gelang es ihm und seiner Gruppe mit Hilfe aller Tricks aus seinem Buch, der feindlichen Belagerung durch die Buren auszuharren und kehrte als großer Held nach England zurück. Überall, wo er hinging, wurde er von der Menge bejubelt. Sein Ruhm brachte die Jungen dazu, die Bücher zu lesen, die er für die Soldaten geschrieben hatte. Das beunruhigte ihn, und er beschloß, sein Buch „Aids for scouting“ umzuarbeiten.
B.P., wie Baden-Powell genannt wurde, probierte sein neues Konzept aus. Im Jahre 1907 brachte er auf der Insel Brownsea Jungen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten zum ersten Pfadfinderlager zusammen. Sein Buch wurde ein großer Erfolg und überall im Land schossen Pfadfindertrupps aus dem Boden. Doch wer war dieser Mann eigentlich, der die Pfadfinderbewegung gegründet hatte ?
So wuchs er mit 9 weiteren Geschwistern unter der Obhut seiner Mutter auf. B.P. war kein sehr guter Schüler, er verbrachte seine Freizeit lieber damit, in ein nahegelegenes Waldstück zu gehen und stundenlange Streifzüge durch die Natur zu machen.
Er lehrte sich selbst, Holzwerkzeuge zu machen und zu gebrauchen, Tiere in der Wildnis aufzuspüren und zu beobachten, Feuer zu machen und darauf selbstgefangene Kaninchen zu braten. Alles Fähigkeiten, die ihm in seiner späteren Armeelaufbahn nützlich sein sollten. In zunehmenden Alter wurde ihm der Krieg so verhaßt, daß er sich in den Ruhestand versetzen ließ, um seine erworbenen Fähigkeiten in der Pfadfinderarbeit umzusetzen.
1912 traf Baden-Powell seine zukünftige Frau Olave. Olave glaubte begeistert an den Sinn der Pfadfinderbewegung und was sie tun könnte, um das Leben von Jungen und Mädchen zu beeinflussen. So übernahm sie nach ihrer Heirat die Leitung der Pfadfinderinnenbewegung. 1920 wurde B.P. zum Welt-Chief-Scout ausgerufen, 1930 seine Frau als Welt-Chief-Guide.
B.P. und seine Frau reisten für das Pfadfindertum durch die ganze Welt. Von ihm stammt die Idee des berühmten Welt-Jamborees, ein internationales Pfadfindertreffen, das alle 4 Jahre stattfindet. Er fuhr fort, die Weltpfadfinderbewegung zu organisieren, Bücher für Pfadfinder und Leiter zu schreiben.
Im hohen Alter kehrte er in sein geliebtes Afrika zurück, wo er in seinem selbstgebauten Haus mit seiner Frau und seinen 3 Kindern bis zu seinem Tod am 8.Januar 1941 lebte.